«Frauenpower vs. Baumaschine»

Schwere Maschinen wie Dumper fahren - für eine Frau eher ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Unsere junge Baumaschinenführerin Melanie Hochuli ist seit September 2016 bei uns tätig und gewährt einen Einblick in den Alltag einer Frau in einer ausgesprochenen Männerdomäne.

1. Bevor du bei der Hans Barmettler & Co. AG begonnen hast, warst du als Maurerin tätig. Ein ungewöhnlicher Job für eine junge Frau, oder? Wie kam es dazu?

Melanie: Ja für eine Frau sehr ungewöhnlich, aber ich war schon immer jemand der lieber im Dreck spielte. Für mich stand eigentlich schon immer fest, dass ich auf die Baustelle gehöre und nicht in ein Büro.

2. Wie und warum kam der Wechsel von der Maurerin zum Dumper fahren?

Melanie: Nach meiner Lehre als Maurerin habe ich auf diesem Beruf keine Anstellung mehr gefunden. Ich behaupte unter anderem auch weil ich eine Frau bin. Aus diesem Grund machte ich verschiedene Sachen, mal dies und mal das. Für mich stand aber immer fest, dass ich wieder auf die Baustelle zurück möchte und am liebsten Fahren. Im Jahr 2016 habe ich dann Marc Barmettler kennengelernt und er bot mir an, das Dumper fahren bei ihm in der Firma auszuprobieren. Gesagt, getan – und es gefällt mir heute noch genau so gut wie am Anfang!

3. Was denkst du, wie sollen z.B. andere Frauen zu solchen Berufen motiviert werden, wenn die Chancen so schwierig sind?

Melanie: Schwierig zu sagen! Vielleicht könnte man auf den Webseiten vermerken, dass man als Unternehmen auch Frauen anstellt.

4. Was gefällt dir besonders gut an deiner Arbeit?

Melanie: Die Abwechslung der Baustellen, es ist immer anders. Eigentlich ist jeder Tag anders.

5. Auf was würdest du lieber verzichten oder ist halt wie in jedem Beruf das «notwendige Übel»?

Melanie: Eigentlich gibt es in meinem Beruf kein «notwendiges Übel». Ganz selten muss man die Mulde auskratzen und das wäre vielleicht etwas, worauf ich persönlich verzichten könnte.

6. Wie verläuft so ein typischer Acht-Stunden-Tag als Baumaschinenführerin und welche Herausforderungen gibt es?

Melanie: Wenn ich am Morgen auf die Baustelle komme, kontrolliere ich als erstes die Maschine (Öl Kontrolle, Kühlmittelstand, etc.). Danach bespreche ich mit dem Baustellenleiter und dem Baggerfahrer was zu tun ist und fange mit meiner Arbeit an. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und keiner gleicht dem anderen.

7. Wie erlebst du den Alltag als Frau in einer Männerdomäne? Machen es dir deine männlichen Arbeitskollegen manchmal schwierig? Unpassende Sprüche etc.?

Melanie: Bei der Hans Barmettler & Co. AG erlebe ich persönlich den Alltag in der Männerdomäne ganz normal. Von Anfang an wurde ich so akzeptiert wie ich bin und hatte noch gar nie ein Problem. Auf den Baustellen gab es am Anfang vielleicht mal den einten oder anderen «komischen Blick» - dies ist aber mittlerweile kein Thema mehr. Ich werde akzeptiert und bin auch froh darüber. Zwischendurch mal ein «dummer» Spruch gehört für mich fast dazu und damit muss man als Frau in einem solchen Beruf einfach rechnen. Da stehe ich drüber.

8. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, hast du das Gefühl, dass es Dinge oder Arbeiten gibt, die du als Maschinistin/Maurerin nicht richtigmachen kannst, weil du eine Frau bist? Wie umgehst du diese?

Melanie: Ja es gibt sicher Arbeiten welche ich nicht machen kann, weil ich die Kraft dazu nicht habe. Aber ich hatte noch nie ein Problem damit, jemanden um Hilfe zu bitten, wenn ich z.B. etwas nicht tragen konnte, weil es zu schwer war. Und bis jetzt wurde mir immer geholfen.

9. Wie reagieren die Leute, wenn du erzählst, was du arbeitest? Vorurteile?

Melanie: Die meisten sind erstaunt. Und fragen zuerst mal was ein Grossdumper ist, aber Vorurteile hatte bis jetzt eigentlich noch niemand.

10. Kannst du jungen Frauen deinen Beruf empfehlen? Warum? Und welche Tipps oder Motivation würdest du ihnen mit auf den Weg geben?

Melanie: Natürlich kann ich diesen Beruf anderen Frauen empfehlen. Man sollte aber schon «taff» sein, sich auch mal dumme Sprüche anhören können und in diesen Fällen selbstsicher kontern. Vorallem sollte man keine Angst haben vor dem «dreckig» werden und sich nicht zu schade sein, auch mal mit anzupacken. Aber sonst auf jeden Fall.

11. Was würdest du ändern oder anders haben wollen, wenn du die Möglichkeit dazu hättest? Willst du deinen männlichen und weiblichen Kollegen was mit auf den Weg geben?

Melanie: Ändern möchte ich eigentlich gar nichts. Ich bin sehr zufrieden so wie es ist. Was ich meinen Arbeitskollegen(innen) mit auf den weiteren Weg geben möchte: «Fahrt vorsichtig, passt auf euch auf und handelt nie unüberlegt».

Hans Barmettler & Co AG
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